Die dritte Julidekade mit bereits deutlich kürzeren Tagen bringt wieder eine Reihe von Veränderungen. Die letzten Mauersegler machen sich auf den Wegzug – auch viele andere Arten beenden die Brutsaison. Neuntöterreviere lösen sich allmählich auf, so dass immer wieder diesj. Vögel (teils als Geschwister-Trupps) außerhalb der Reviergrenzen umherstreifen. Der Limikolenzug nimmt an Fahrt auf und einige “Spätstarter“ wie Wespenbussarde oder Baumfalken haben gerade jetzt mit ihrem Nachwuchs die meiste Arbeit und fallen dadurch erst jetzt verstärkt auf. In einem Schilfsaum auf dem Fröndenberger Golfplatz „Am Winkelshof“ sang gestern noch ein Teichrohrsänger.
Nachdem am gestrigen Abend über unserem Haus (Frdbg.) noch 7 adulte Mauersegler erschienen und bis letztendlich 21.44 Uhr ihre Bruthöhlen unter `m Dach aufsuchten, konnte ich heute Morgen Zeuge werden, als vermutlich der letzte Jungvogel seine elterliche Bruthöhle verließ. Ein weiblicher Wespenbussard flog in östlicher Richtung vorbei. Auch gestern (27.07.) zeigte sich ein (männlicher) Wespenbussard zwischen L233 und dem Siedlungsrand von Frdbg.-Langschede und verschwand Richtung NSG „Strickherdicker Bachtal“. Am Donnertag (24.07.) über dem Südteil des Bausenhagener Schelks ein Wespenbussard-Paar in einer Thermik-Spirale aufsteigend, um dann Richtung NO abzustreichen. Südlich der Ruhr schon am 21.07. ein Waben tragendes Wespenbussard-Männchen Richtung Oesbern fliegend, nachdem es von einem Baumfalken attackiert und verfolgt worden war.
Im Wassergewinnungsgelände gestern unter anderem >5 Flussuferläufer, 1 Bruchwasserläufer, 1 Waldwasserläufer, 2 Flussregenpfeifer (1x diesj.), 2 Schwarzstörche (ad), 3 Silberreiher, >2 diesj. Eisvögel, Wacholderdrosseln u. a.
In der Strickherdicker Feldflur gestern 2 Rohrweihen, 4 Neuntöter, 1 Schwarzkehlchen (m). – Heute bei UN-Dreihausen 3 Rohrweihen.
Junger Mauersegler wenige Sekunden vor dem Abflug (kleines – leider unscharfes Bild) im Nistkasten unter unserem Dach. In mehr als 3 Jahrzehnten mit zahllosen Beobachtungsstunden war es mir nur wenige Male vergönnt, diesen vielleicht wichtigsten Moment im Leben eines Mauerseglers direkt mitzubekommen – und zum ersten Mal sogar (wenn auch miserabel) zu fotografieren. Tagelang sitzen Jungsegler am Ende ihrer bis >50tägigen Nestlingszeit innen vor der Einflugsöffnung, bevor sie diesen Sprung in die eigenverantwortliche Selbstständigkeit mit dem unmittelbar folgenden Start auf die „lange Reise in den Süden“ endlich wagen …, 28.07.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… ein ebenfalls von mir so noch nie fotografierter Moment, der gewissermaßen die „Kehrseite derselben Medaillie“ an einer benachbarten Bruthöhle zeigt. Ein Mauersegler-Elternpaar schaut morgens eng aneinandergekuschelt minutenlang aus der Bruthöhle heraus, nachdem vemutlich in der Nacht die Jungen ausgeflogen waren (oft verlassen Jungsegler die elterliche Höhle abends nach Einbruch der Dunkelheit). Es scheint fast so, als wären die Elternvögel verunsichert, wo denn wohl ihre „Sprösslinge“ abgeblieben sind. Vermutlich werden sich Elternvögel und der Nachwuchs nie wiedersehen, 21.07.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
Hier sind andere Vogeleltern aktiv: Haussperlingsweibchen hat ein Grünes Heupferd geradezu „filettiert“, so dass nur die besten und nahrhaftesten Körperteile an den Nachwuchs verfüttert werden (kleines Bild/ Hammer Wasserwerk), 22.07.2025 (Foto: Bernhard Glüer)In diesem Fall endete die Arbeit von Vogeleltern leider in der „Vollkatastrophe“: So werden Saumlebensräume „totgepflegt“. – Die Brut von Schwarzkehlchen (Hemmerder Ostfeld / im kleinen Bild ist noch das Weibchen mit Nistmaterial zu sehen) endete unter dem Mulchmäher, 28.07.2025 (Foto: Bernhard Glüer)Das Schicksal dieser potenziellen Vogeleltern (Wespenbussarde – links das Weibchen und rechts das Männchen) wird noch zu klären sein. Sie schrauben sich gemeinsam über dem Bausenhagener Schelk in die Höhe und entschwinden Richtung NO, was in einer Brutphase, in der Junge versorgt werden, eher ungewöhnlich ist. Beide Partner operieren da eher arbeitsteilig und getrennt. Möglicherweise haben auch sie ihre Brut verloren, 24.07.2025 (Foto: Bernhard Glüer)Südlich der Ruhr zeigt sich immerhin dieser erfolgreiche Wespenbussardvater. Der Transport von Wespenwaben (kleines Bild) ist immer ein sicherer Hinweis auf zu versorgende Brut. Ein Baumfalke attackiert den Wespenbussard heftig (erscheint im Sturzflug oben rechts), 21.07.2025 (Foto: Bernhard Glüer)„Unverhofft kommt oft“ – hier kam es zu ungewöhnlichem Beobachterglück: nachdem der erfolgreich seine Waben abtransportierende Wespenbussard-Mann verschwunden war, landete der futterneidische Baumfalke ausgerechnet fast zentimetergenau auf derselben freistehenden Lärche, auf der es zuvor mit einer Turteltaube eine weitere Rarität zu sehen gegeben hatte (Uhrzeiten aus den Metadaten der Fotos eingetragen), 21.07.2025 (Fotos: Bernhard Glüer)Ein anderes Wespenbussardmännchen Richtung NSG Strickherdicker Bachtal unterwegs – vermutlich auf der Suche nach Wespennestern (in einer Bildmontage zweifach zu sehen), 27.07.2025 (Foto: Bernhard Glüer)Mit Schwarzstörchen, Siberreihern, Graureihern … präsentiert sich im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschde eine größere „Gästeliste“ …, 27.07.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… kaum nachzuvollziehen, dass dieser Einbeinstand Ruhe und Erholung bringt (Schwarzstorch, ad.) …, 27.07.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… mit diesem Bild (diesj. Flussregenpfeifer / Wassergewinnungsgelände) gelingt immerhin auch noch der Nachweis einer erfolgreichen Flussregenpfeiferbrut – allerdings irgendwo außerhalb …, 27.07.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… auch dieser Gast (Bruchwasserläufer) dürfte eine längere „Anreise“ hinter sich haben …, 27.07.2025 (Foto: Bernhard Glüer).. wie auch dieser Flussuferläufer (einer von 5 Exmpl.), 27.07.2025 (Foto: Bernhard Glüer)Noch ein Grund zur Freude: an mehreren Stellen im Osten Fröndenbergs fliegen inzwischen Mauerfüchse (hier ein Männchen), 24.07.2025 (Foto: Bernhard Glüer)