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Fröndenberg / Unna / Bönen: Ausblick auf einige Brutvogelarten wie Uferschwalbe, Mehlschwalbe, Mauersegler, Kiebitz, Schwarzkehlchen, Baumpieper, Trauerschnäpper u.a., 05.06.2025 (B.Glüer)

In der ersten Juniwoche lässt sich für viele Brutvögel – wie schon von K.&A. Matull für die Weißstörche durchgeführt – hier und da eine erste, vorsichtige Bilanz der Saison prognostizieren. Im Hammer Wasserwerk (Frdbg.) wurden heute (05.06.) von Uferschwalben in den Steilwänden eines extra aufgeschütteten Filterkieshügels >25 Bruthöhlen beflogen. Ebenda in Natur- wie auch Kunstnestern mindestens 35 Paare Mehlschwalben. Eine zweite Kontrolle (nach dem 15.05.) der Mauerseglerkolonie im Turm der Fröndenberger Stiftskirche ergab gestern (04.06.) 16 besetzte Nester (gegenüber insgesamt 18 begonnenen Bruten). Damit hält sich die Kolonie in etwa auf dem niedrigen Vorjahresniveau. Unter dem eigenen Dach (Frdbg.-Hohenheide) bisher 8 von Mauerseglern  beflogene Nisthöhlen. Für den Kiebitz ergibt sich im Südkreis nach derzeitiger Kenntnis eine „Totalpleite `25“! Zwei noch Anfang April bei der Synchronzählung als „Hotspot“ eingestufte Bruthabitate (NSG Hemmerder Wiesen mit >12 – und Stoppelbrache im Gewerbegebiet „Am Mersch“ / Bönen mit 7 Brutpaaren) erbrachten keinerlei Bruterfolg. Positiver erscheint die Situation etwa beim Schwarzkehlchen mit ~14 Brutpaaren im Raum UN/Frdbg. Auch Nachtigallen, Sumpfrohrsänger oder der Kuckuck sind lokal erfreulich vertreten und scheinen sich auf niedrigem Niveau stabil zu halten. Waldlaubsänger oder Grauschnäpper (trotz einzelner Funde zu Saisonbeginn) verschwinden offenbar regional. Trauerschnäpper sind meines Wissens im Südkreis trotz zweier Einzelbeobachtungen (ein kurz singendes Männchen am 14.05. von mir auf dem Altenbögger Friedhof gehört und ein Weibchen am 29.05. von R. Hirschberg am Backenberg/Frdbg. beobachtet) mit keinem einzigen Revier mehr vertreten. Andere späte Heimkehrer wie Baumfalke oder Wespenbussard, die erst jetzt zur Brut schreiten, sind weiterhin die gesuchten „Nadeln im Heu“ und werden hoffentlich noch einzelne Nachweise erbringen.

Futter tragender Baumpieper neben zwei weiteren Revieren in einer ca. 4 ha großen Aufforstungsfläche im Bausenhagener Schelk. Im nahe gelegenen Hemmerder Schelk mindestens ein weiteres Paar …, 03.06.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
… in derselben Bausenhagener Aufforstungsfläche erfreuliche zwei Neuntöterreviere (hier eines der Weibchen ansitzend) 03.06.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
Zwei männliche Kuckucke im Hammer Wasserwerk (Frdbg.) vorbeifliegend…, 05.06.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
… Kuckucke sind in Farbe und Größe ihrer Eier auf ganz unterschiedliche Wirtsvögel spezialisiert. Die Häufigkeit der jeweiligen Wirtsvögel hat vermutlich einen direkten Einfluss auf die Entwicklung der Kuckuckpopulation, 05.06.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
Im Hammer Wasserwerk (Frdbg.) nutzen die Mehlschwalben sowohl fertige Kunstnester als auch eigene Bauten. Derzeit (05.06.) sind mindestens 35 Nester beflogen, 02.05.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
Männliches Schwarzkehlchen auf Kartoffelkraut im Hemmerder Ostfeld. Mit fortschreitender Abnutzung der hellen Federspitzen werden die Farben des Prachtkleides immer intensiver. Möglicherweise ist die zweite Brut begonnen, 04.06.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
Bereits selbstständiges, diesj. Rotkehlchen auf dem Altenbögger Friedhof, 22.05.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
Hier und da „zurück“(?!?). Im Zuge der ADEBAR-Kartierung konnten in Bönen von Malte Busch zwei Reviere des Gartenrotschwanzes nachgewiesen werden, 24.05.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
Auch unter den Säugern gibt es Nachwuchs – wie bei dieser Ricke in der Strickherdicker Feldflur. – Für die Kitze steht jetzt die gefährliche Zeit der Heumahd bevor …, 01.06.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
… „Mutter Hermelin“ geleitet eilig eines von zwei Jungen über die Straße (Frdbg.-Hohenheide). Akuter Feldmausmangel ist nicht nur für diese Mäusejäger zur Zeit ein Problem, 25.05.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
Unter den Schmetterlingen fiel in diesem Jahr das Landkärtchen mit einer verhältnismäßig guten Frühjahrsgeneration auf. Hier ein relativ später Falter der frühen Morphe im Bausenhagener Schelk, 27.05.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
In der Fortpflanzungszeit leider immer wieder ein kritischer Vorgang …, wenn Säume manchmal sogar völlig „kahlgeschoren“ werden …, 30.05.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
…. denn nicht nur der Sumpfrohrsänger (rechts oben) – hier entlang eines Weges in der Strickherdicker Feldflur mit drei Paaren vertreten – ist auf Hochstaudensäume angewiesen. Auch viele Schmetterlinge benötigen etwa die Brennessel zur Fortpflanzung. In der Bildmitte ein Tagpfauenauge mit Raupennest an Brennesseln. Darunter ein bereits mehrfach wiederbeobachteter Kleiner Fuchs, der möglicherweise im kommenden Sommer eine leiche Erholung erfährt (?), 30.05.2025 (Foto: Bernhard Glüer)