Monate: Dezember 2022

Fröndenberg: Heidelerchen, 16.12.2022 (B.Glüer)

Auch heute hielten sich die gestern gemeldeten fünf Heidelerchen weiterhin im Süden von Frdbg.-Ostbüren auf. Eigentlich hatte ich den gestrigen Beobachtungsort nur „der Form halber“ nochmal aufgesucht (aus Zeitmangel erst am Nachmittag) – in der sicheren Erwartung, nichts mehr zu finden. Immerhin sind die fraglichen Feldflächen mehrere Hektar groß und durch Hecken etwas unübersichtlich unterteilt, so dass die Suche nach 5 Heidelerchen der redensartlichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen gleichkam. – Tatsächlich saß jedoch der kleine Trupp fast punktgenau an der Stelle, an der sie auch am Abend zuvor gewesen waren und ließen sich sogar ablichten, bevor ein hartnäckig rüttelnder Turmfalke sie schließlich aufscheuchte. Bleibt abzuwarten, ob es tatsächlich zu einem Überwinterungsversuch kommt und sie vielleicht noch länger bleiben.

Drei der insgesamt fünf Heidelerchen zwischen Selleriestrünken und kleinen Ackerkräutern im Süden von Frdbg.-Ostbüren …, 16.12.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… offenbar bietet das abgeerntete Bio-Gemüsefeld trotz eisiger Minusgrade noch ausreichend Fressbares …, 16.12.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… ein in unmittelbarer Nähe rüttelnder Turmfalke machte die Lerchen bewegungslos und und löste schließlich einen Standortwechsel aus, 16.12.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Ein sonnengeflutetes, sich kraulendes Türkentaubenpaar in Frdbg.-Bentrop vermittelt fast schon Frühlingsgefühle. Bei dieser Aufnahme ist jedoch die Temperatur gerade mal auf minus 2,8 °C angestiegen (von minus 8,7 °C bei Sonnenaufgang), 16.12.2022 (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg / Unna: Heidelerchen (!), Waldschnepfe, Mittelspechte, Bergfinkenschwarm, Kernbeißer, Gimpel, Tannenmeise, Hohltauben, Wacholderdrosseln, Waschbär u.a., 15.12.2022 (B.Glüer)

Die im Dezember ungewöhnliche Kälte mit den bisher tiefsten Temperaturen des kalendarisch noch nicht begonnenen Winters und dem dritten Eistag in Folge (=jeweils für 24 Stunden durchgängig Temperaturen unter null °C) bringen einige interessante Beobachtungen mit sich: bei einer knapp 4stündigen Wanderung (gestern, 14.12.) um die beiden Fröndenberger Golfplätze fand sich in einem Rotbuchenbestand am Stromberg ein Schwarm von mehreren Hundert (!) Bergfinken bei der Suche nach Bucheckern auf dem Waldboden. Darunter auch ca. 50 Buchfinken. Weiterhin bemerkenswert am Vossackerbach und am Ostholzbach jeweils ein Mittelspecht. Aufmerksamkeit erregten auch eine „einsame“ Tannenmeise, sowie 3 Gimpel, 1x ein und 1x zwei Kernbeißer, >50 Wacholderdrosseln, 2 Misteldrosseln. Die Hoffnung, an geeigneten Stellen auf Waldschnepfen zu treffen, erfüllte sich zwar nicht, doch gab es durch eine mündliche Mitteilung (Klaas Dieckmann) eine Beobachtungsmeldung vom Vortag (13.12.) aus dem Umfeld des Golfplatzes „Am Winkelshof“.

Am heutigen Spätnachmittag eine außergewöhnliche Beobachtung von 5 Heidelerchen (!) auf einer abgeernteten Bio-Gemüsefläche im Süden von Frdbg.-Ostbüren. Heidelerchen sind im Winter in unserer Region normalerweise nicht anzutreffen. – Jedoch konnte im Winter 2013/14 Achim Pflaume ebenfalls bereits einen kleinen Wintertrupp von 3 Heidelerchen zweimal nachweisen (http://archiv.01.oagkreisunna.de/2014/01/18/39754/).

Vorgestern (13.12.) südlich von UN-Stockum ein Trupp von 46 Hohltauben. Ebenda auch mindestens 1 Feldlerche (rufend). Am selben Tag südlich der A44 bei UN-Siddinghausen ein offensichtlich kranker Waschbär, der mehr oder weniger ziellos und vermutlich blind in einer Grünlandfläche herumirrte.

Ein artreiner Schwarm Hohltauben auf einer Winterbrache südlich von UN-Stockum, 13.12.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
In frostiger Kulisse ein umherirrender Waschbär nahe UN-Siddinghausen …, 13.12.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… er wirkte orientierungslos, kaum scheu und ließ eine Annäherung auf wenige Meter zu …, 13.12.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… auffällig auch die grün eingetrübten Augen ohne erkennbare Pupillen, 13.12.2022 (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg: Herkunftsinformationen über Kranich auf der Kiebitzwiese, 13.12.2022 (K.&A.Matull)

Auch von uns wurde der beringte diesjährige Kranich von der Kiebitzwiese bei der Kranich Meldeplattform iCORA gemeldet.

Nach Rücksprache mit B.Glüer, welcher eine noch frühere Beobachtung am gleichen Ort ebenfalls auf der o.g. Plattform gemeldet hat, gab es bis jetzt nur bei uns eine positive Rückmeldung.

Demnach wurde der Kranich in Niedersachsen beringt.

Die Distanz zwischen Beringungs- und Ableseort beträgt ungefähr 138 km.

Diesjähriger Kranich auf der Kiebitzwiese in Fröndenberg, dessen Herkunftsdaten mittlerweile geklärt sind. 09.12.2022 (Foto: Klaus Matull)

Unna: Kranich, Kiebitz, Gimpel, Sturmmöwe, Star und Steinkauz am 13.12.2022 (H. Knüwer)

Gestern zogen um 13 Uhr noch ca. 60 Kraniche über Königsborn Richtung Westen (s. auch die heutige Meldung von A. Hünting). Offenbar haben die fallenden Temperaturen den Wegzug ausgelöst.

Seit mehr als zwei Wochen halten sich im Norden von Westhemmerde (Rotes Feld) 5-9 Kiebitze auf. Heute waren es fünf, die der Kälte (-5°C) trotzten. Bewegungslos standen sie auf dem Acker und reduzierten so ihren Energieverbrauch. Raureif überzog das Gefieder und die Schmuckfedern bogen sich unter dem Gewicht der Eiskristalle. Die Vögel haben wohl auch die Nacht so verbracht.

In den Hemmerder Wiesen heute u.a. 2 Gimpel, 17 überhinfliegende Sturmmöwen sowie 10 Stare.

Der im letzten Sommer abgelesene Steinkauz im Nahbereich der Hemmerder Wiesen (https://www.oagkreisunna.de/2022/06/30/unna-neuntoeter-und-steinkauz-am-30-06-2022-h-knuewer/) war auch heute wieder an seinem Stammplatz zu sehen.

Kiebitze nördlich Westhemmerde bei Minusgraden am 13.12.2022
Kiebitze nördlich Westhemmerde bei Minusgraden am 13.12.2022 (Foto: H. Knüwer)
Mit aufgeplustertem Gefieder „genießt“ dieser beringte Steinkauz (Ring ist auf weiteren Belegaufnahmen zu sehen) die morgendliche Sonne bei minus 5°C.
Mit aufgeplustertem Gefieder „genießt“ dieser beringte Steinkauz (Ring ist auf weiteren Belegaufnahmen zu sehen) die morgendliche Sonne bei minus 5°C. (Foto: H. Knüwer)
Aufgeplustert ist auch dieses Rotkehlchen, das gerade einen unverdaulichen Nahrungsbrocken herauswürgt; Hemmerder Wiesen, 13.12.2022.
Aufgeplustert ist auch dieses Rotkehlchen, das gerade einen unverdaulichen Nahrungsbrocken herauswürgt; Hemmerder Wiesen, 13.12.2022 (Foto: H. Knüwer)

Fröndenberg/Kiebitzwiese, Niederbarge, Echthausen: Silberreiher, Graureiher, Kraniche, Rotmilane u.a. am 12. und 13.12.2022 (A. Hünting)

Gestern (12.12.2022) über Niederbarge gegen 15:15 Uhr ca. 230 Kraniche in zwei kurz hintereinander fliegenden Trupps.

Vom Aussichtshügel der Kiebitzwiese konnte ich in der Zeit von ca. 15:45 Uhr bis kurz nach Sonnenuntergang bei Minusgraden und größtenteils zugefrorener Wasserfläche folgende Beobachtung notieren: 4 nach Osten überfliegende Kanadagänse, 2 nach Westen überfliegende Kormorane, 2 Silberreiher, 2 Graureiher, 2 Mäusebussarde, 1 Kranich (1. KJ, siehe Meldung von Andre Matull und Bernhard Glüer), 1 Eisvogel, 2 Elstern, mindestens 5 Rabenkrähen, 2 Kohlmeisen, 1 Zaunkönig, ein Trupp von etwa 50 Buchfinken, 2 Amseln und 1 Rotkehlchen.

Außerdem strich ein Rotfuchs durchs Gelände.

Heute, am 13.12.2022, noch zwei nach SW ziehende Rotmilane, die für einige Minuten über Echthausen kreisten.

Fröndenberg: Erlenzeisige, Habicht, Sperber, Bachstelzen, Bergpieper, (keine) Hausrotschwänze, (weniger) Dompfaffe, Waldwasserläufer, Silberreiher u.a., 11.12.2022 (B.Glüer)

Im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede unter anderem 5 Waldwasserläufer, 18 Bachstelzen, 1 Bergpieper. 1 Gebirgsstelze, 2 Schwanzmeisen, 1 Silberreiher. ~80 Blässhühner, 1 Sperber, 1 Habicht (w, ad), >300 Erlenzeisige.

Eine systematische Suche nach überwinternden Hausrotschwänzen im Industriegebiet UN-Ost blieb erfolglos. Bemerkenswert waren hier vielleicht 2 Dompfaffe an Birkensamen – derzeit offenbar deutlich seltener anzutreffen als in anderen Jahren.

Teil eines 18köpfigen Bachstelzentrupps an der Eiskante in einem Filterbecken des Wassergewinnungsgeländes emsig etwas Fressbares aufpickend…, 11.12.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… in den mit Früchten vollhängenden Wipfeln von Erlen entlang der Ruhr kaum wahrzunehemen: Erlenzeisige – erst bei einer überstürzten Flucht vor einem heranfliegenden Sperber wurde deutlich, dass es sich um mindestens 300 (!) Vögel handelte …, 11.12.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… auch dieses im Gelände ruhende Habichtweibchen fiel erst beim zweiten Hinsehen auf, 11.12.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Per Handyfoto nur mäßig abgelichtet – aber für ein Staunen trotzdem gut: kopulierende Frostspanner auf der nassen Rinde einer Rotbuche (Buschholt / Frdbg.-Frömern) bei Schneeregen und nahe Null Grad. Oben ist gut das flügellose Weibchen zu erkennen, das zusätzlich durch den mit Eiern prall gefüllten Hinterleib auffällt, 08.12.2022 (Foto: Bernhard Glüer)

Eisvogel und Schwanzmeisen in Fröndenberg-Langschede am 10.12.2022 (T. Prünte)

Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt habe ich für eine gute Stunde am Samstag Nachmittag einen Langscheder Eisvogel beobachtet. Dazu in den ruhrnahen Erlen: Ein Trupp von ca. fünf Schwanzmeisen.

Immer wieder in den letzten Wochen anzutreffen: Ein männlicher Eisvoge.
Quirlig auch bei der Eiseskälte: Schwanzmeise.
Mäusebussard verharrt in der Kälte auf seinem Ansitz. Im Hintergrund: Die Drüpplingser Camping-Plätze

Fröndenberg: „Wasserstandsmeldung“ Kiebitzwiese, Kranich, Bekassinen, Sperber, 09.12.2022 (K.Matull)

Auf der Kiebitzwiese in Fröndenberg zeigt der Arbeitseinsatz vom 26.11.2022 ( https://www.oagkreisunna.de/2022/11/27/froendenberg-zwergschnepfe-bekassinen-silberreiher-und-eisvogel-bei-arbeitseinsatz-auf-der-kiebitzwiese-am-26-11-2022-melder-gregor-zosel/ ) erste Ergebnisse: Das Wasser ist größtenteils zurückgekehrt. Berücksichtigt man jetzt, dass hierfür noch ein weiterer Arbeitseinsatz vorgesehen ist (Dieser kann nur bei eisfreien Wasserflächen durchgeführt werden), wurde hier ein erster guter Schritt getan.

Heute Vormittag zeigte sich ebenda kurzfristig der junge beringte Kranich, der zu den Familienverband gehört, welchen B.Glüer erstmalig hier am 29.11.22 gemeldet hatte. (Siehe auch: https://www.oagkreisunna.de/2022/12/01/froendenberg-kraniche-01-12-2022-b-glueer/ ) So schnell der Kranich aufgetaut war, so schnell verschwand er auch wieder.

Unterhalb vom Aussichtshügel heute Vormittag mindestens 3 Bekassinen. In den umliegenden Hecken ein Sperber.

Erste Ergebnisse des Arbeitseinsatzes vom 26.11.22 zeigen sich mit der Rückkehr des Wassers. (09.12.2022, Foto: Klaus Matull) Zum Vergleich hier die trocken gefallene Kiebitzwiese vom 26.11.22: https://www.oagkreisunna.de/wp-content/uploads/2022/11/Kiebitzwiese_gz_261122_1.jpg
Ihn freut es auch, denn ohne Wasser kein Eisvogel auf der Kiebitzwiese. 09.12.2022 (Foto: Klaus Matull)
Bekassinen unterhalb vom Aussichtshügel am 09.12.2022 (Foto: Klaus Matull)
Junger beringter Kranich auf der Kiebitzwiese, welchen B.Glüer bereits vor kurzem gemeldet hat. 09.12.2022 (Foto: Klaus Matull)
Rufend will der Kranich das Flachgewässer durchqueren…. 09.12.2022 (Foto: Klaus Matull)
… und vermittelt sofort den Eindruck, dass ihm das Eiswasser nicht gefällt. 09.12.2022 (Foto: Klaus Matull)
Da will er nicht durchgehen und kehrt zurück. 09.12.2022 (Foto: Klaus Matull)
Der pfeilschnelle Sperber in einer Hecke der Kiebitzwiese. 09.12.2022 (Foto: Klaus Matull)